

Über das freundliche Pärchen vom Hotel buchen wir eine geführte BusTour in die
Taroko-Schlucht. Pünktlich um 08:30 Uhr werden wir am Hotel abgeholt und zum Bahnhof gebracht. Statt in dem erwarteten Bus fuhren wir mit einem weiteren chinesischen Pärchen und einem Fahrer in der Großraumlimousine zu den Sehenswürdigkeiten. Zuerst ging es an die Klippe, einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Steilküste des Pazifik, bevor wir die mächtigen Wände der Schlucht empfinden können. Viel zu enge Straßen, die sich Autos, Busse, Fahrräder und Motorräder teilen müssen. Nicht immer geht es zügig voran, wenn ein Bus steht, dann steht er dort und keiner kommt durch. Begreifen tun die das aber selten.
Unser Guide erklärt auf schlechtem Englisch, was wir alles in der Schlucht sehen. Viel wichtiger sind aber die Eindrücke, die Bilder, die in unseren Köpfen abgelegt werden.

Wir haben die Höhepunkte der Schlucht nicht nur „erfahren“,
sondern auch erwandert. So ging es zu einer Grotte. Dafür mussten wir einige
Tunnel’s durchlaufen. Die Taschenlampe war in dieser Dunkelheit recht
praktisch. Der insgesamt 3 km
– Oneway – war landschaftlich sehr imposant, steile Abhänge, Schluchten und
viel Grün drumherum. Da die Chinesen eher zur Gattung der Schleicher gehören,
mussten wir ständig überholen, damit wir nicht während des Spatzierganges
einschlafen (so ähnlich wie Willi und Otto
von den Koppelgucker – lt. Sonja „Wandern mit Einkaufstüten“). Am Schluss des
Weges sind wir mit Regencape ausgestattet barfuss durch eine
Grotte gelaufen. Nass von allen Seiten. Neben
dem kleinen Wasserlauf trappelten wir einen kleinen Pfad entlang. Vorsicht war
geboten, um nicht ins
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| Chinesischer Dieter Bohlen als Guide |
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Wasser zu fallen oder sich den Kopf zu rammen. Von Oben
rieselte es auch nicht schlecht. Alles in Allem richtig nach unserem Geschmack.
Wir fühlten uns wieder mal wie Indianer Jones.
Der Rückweg aus der Tarokoschlucht führte uns noch an den
Strand, der Pazifik und diese Stimmung in der aufsteigenden Dämmerung gehört
anscheinend zum Programm und für samstags ein Muss, denn es waren bestimmt 100
Menschen am Strand, einfach so. Einen wirklichen Sinn und Zweck konnten wir
nicht erfahren. Einen Sonnenuntergang gibt es hier auf der Ostseite der Insel
ja nicht zu sehen.
Unser Taxifahrer hat uns zum Nachtmarkt (Essstände)
gefahren. Unser erster Blick in der Runde fiel auf ein Heineken-Schild. Ein
Bierchen haben wir uns nach den Wanderungen verdient. Da haben wir ne echt
klasse Kneipe aufgetan. Leckeres Bier, sauguter Sound, super Aufmachung, vor
allem aber draußen Sitzen und netter Service (süsser Scampi-Griller mit
Schlumpfmütze). Och, hier lässt es sich aushalten. Esstechnisch mussten wir
ausweichen. Rüdiger steht nicht so auf Muscheln, Scampi und Austern. Der Markt
hatte ja einiges zu bieten. Manches doch für uns nicht zugänglich, zu
ergründen, was es sein konnte. Aber da gab es einen Barbeque-Stand mit
vielfältigen Spießchen, genau nach unserem Geschmack. Wir sind nicht die Einzigsten,
die Gegrilltes lieben. Eine ewig lange Schlange. Ein netter Taiwanese führte
mich in die Bestellungsweise ein – ein Körbchen mit den Leckereien füllen (er
erklärte mir die Zutaten), abgeben. Es wurden Märkchen abgegeben. Nach 45 Min.
kann es fertig abgeholt werden. Die Zwischenzeit kann man ja mit einem Bier
überbrücken. Wir sind uns einig wo. Aus einem Bierchen wurden es dann 2, 3…
Judith macht sich doch mit einer gewissen Skepsis zurück zum
Grillstand. Hier war jetzt so richtig Rush-Houer. Die 5 Grillmeister schaffen
in Akkord. Einer kassiert und vergibt die Nummern, einer packt ein und drückt
die Nummer in eine Anzeige (wie bei der Zulassungsstelle) und das alles in
einer Affengeschwindigkeit. War spannend zu zugucken. Und tatsächlich nach 50
Min. kam die 117 dran. Mein Berater war da, schließlich hatte er die 118. Stolz
kehrt Judith mit der Beute in die Kneipe zurück. Echt leckeres Essen. Mit einer
guten Grundlage nahm der Abend noch einen netten Verlauf.

Als das Lied von George Michael „Merry Christmas“ war zu
Ostern etwas deplatziert, aber die Taiwanesen sehen das nicht so eng. Judith
spielte mit einer Gruppe chinesischer Jugendlichen eine Art von
Schnick-Schnack-Schnuck und hat eine neue Freundin gefunden, die etwas aus dem
Häuschen geraten war. Rüdiger
Chyntia Lützel mit dem jungen, gut aussehenden (lt. Judith) und mit
Schlumpfmütze ausgestatteten Grill-Jungen verkuppeln. Hat nicht geklappt.
wollte per WhatsApp
Nach so 10 Bierchen (a’0,6 l) – schon „Ankorwat-verdächtig“
hier gab es als Zulage keinen Nachtisch, sondern gegrillte Scampi’s, die Judith
noch mit Genuss schlemmte - haben wir den erlebnisreichen Tag beendet.